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ALTLASTEN Die Bodensanierung in Neuschloß ist abgeschlossen / Symbolisches Bäumchen gepflanzt

Lampertheimer Zeitung 12.11.2016

Von Vanessa Joneleit

ALTLASTEN Die Bodensanierung in Neuschloß ist abgeschlossen / Symbolisches Bäumchen gepflanzt

NEUSCHLOSS – Wenn Bürgermeister Gottfried Störmer bei strömendem Regen auf matschigem Untergrund zum Spaten greift, dann muss es sich schon um einen besonderen Anlass handeln. Und als solcher lässt sich das Pflanzen eines kleinen Bäumchens am Freitagvormittag auf dem Sodabuckel durchaus bezeichnen, denn: Die Pflanzaktion stand symbolisch für den Abschluss der gesamten Bodensanierung in Neuschloß.

„Mit der heutigen Pflanzaktion können wir ein ganz wichtiges Kapitel abschließen. Wir können nun nach vorne blicken und uns neuen Aufgaben widmen“, betonte Störmer, als er die Anwesenden zur Abschlussveranstaltung begrüßte. Sein Dank galt allen Beteiligten, die dazu beigetragen haben, das herausfordernde Projekt unfallfrei zu einem positiven Abschluss zu führen.

Dass es sich keineswegs um ein einfaches Projekt handelte, machte Störmers Rückblick deutlich. 1993 habe es in Neuschloß die Altlastenfeststellung mit der Festlegung gegeben, dass eine Sanierung erforderlich ist. „Rund 20 Jahre danach waren umfangreiche Planungen im Gange, es gab zahlreiche Diskussionen mit der Politik und den Fachbehörden“, so Störmer, „dabei hatten wir auch mit einigen Schwierigkeiten zu kämpfen.“ Damit spielte das Stadtoberhaupt auf die Tatsache an, dass das zunächst mit der Angelegenheit betraute Unternehmen den Anforderungen nicht gerecht werden konnte, weshalb man die Arbeiten im Jahr 2015 mit der Arbeitsgemeinschaft Ecosoil und Sax+Klee wiederaufgenommen habe.

„Diese Arbeiten verdienen ein großes Lob, denn die Arbeitsgemeinschaft hat sich nicht nur an ein bereits begonnenes Werk herangetraut, sondern dabei auch noch den ursprünglich dafür vorgesehenen Zeitrahmen einhalten können“, betonte er.

Die Arbeiten als solche sind im Frühjahr abgeschlossen worden, seither folgte die Rekultivierung des Sodabuckels mit über 25 000 Bäumen. Das am Freitag gepflanzte Pflänzchen bildete den Abschluss der Rekultivierung – und sollte daran erinnern, dass es sich „alles in allem um eine tolle Leistung handelte.“ Rund 5,5 Millionen Euro habe das Projekt insgesamt verschlungen – ein Schwergewicht, das Störmer dennoch als „finanzielle Punktlandung“ bezeichnet.

„Der Sodabuckel fügt sich optisch gut ein, kann seine Funktion als Wald nun erfüllen“, betonte auch Martina Schreier, die für die Arbeitsgemeinschaft sprach. 13 000 Quadratmeter gerodete Fläche, 19 000 Kubikmeter umgelagerter Boden, 10 000 Quadratmeter verlegte Kunststoffdichtungsbahn,

Sanierung des Grundwassers als letzter Baustein

25 000 gesetzte Pflanzen und 750 Meter umschließender Wildschutzzaun – das seien nur einige der Zahlen, die den gelungenen Abschluss der Sanierung als wichtigen Meilenstein für die Altlastenthematik der Stadt kennzeichneten.

Zwar fehlt mit der Grundwassersanierung noch der letzte Baustein des Gesamtprojekts Altlastensanierung, dennoch zeigte sich auch Carola Biehal als Vorsitzende des Projektbeirates Altlasten Neuschloß (PAN) zufrieden. Die Bürger hätten sich ursprünglich eine „Eliminierung des Hügels“ gewünscht und sie selbst sehe das Projekt nach wie vor eher als Sicherung statt als Sanierung.

Dennoch sei der Abschluss als positives Ereignis zu werten. „Am 7. November 2003 haben wir am Kindergarten symbolisch einen ersten Baum gepflanzt, die Schwarz-Erle sollte für eine gesunde Zukunft stehen“, erinnerte Biehal. Dieser steht gut 13 Jahre später nichts mehr im Wege.

 

bild-neuschloss

Bürgermeister Gottfried Störmer (links) und
Andreas Burger (SAX+KLEE) betätigen sich als Landschaftsgärtner

 

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